Saison Start 2022/2023

Der ASV Mainz 88 startet bei den Hornets aus der Ortenau in die Saison 2022/2023

Was für eine überragende Saison die Mainzer Ringer im vergangenen Jahr geleistet haben, wurde jedem Einzelnen erst mit einigen Tagen Verzögerung nach Saisonende deutlich. Deutscher Vizemeister 2022, ein unliebsamer Titel auf den ersten Blick, aber eben doch ein Leistungsnachweis, denn man muss im Finale stehen, um sich Vizemeister nennen zu dürfen! Mit 3 Niederlagen in die Saison 2021/2022 gestartet, rangierend auf einem Abstiegsplatz, behielten die Verantwortlichen die Ruhe und leiteten mit einer furiosen Aufholjagd die Wende ein. Mit 9 Siegen in Folge qualifizierten sie sich auf Platz 2 stehend für die Playoffs und trafen im Achtelfinale auf die Grizzlys aus Nürnberg. Das Duell gegen die Franken war eine Premiere für die Rheinhessen, denn in all den Bundesligajahren, war man noch nie aufeinandergetroffen. Es gab überhaupt keine Erfahrungswerte gegen das starke Team aus Nürnberg und allgemein bezifferte man die Chancen für beide Teams mit 50/50.

Doch der ASV konnte sich mit zwei klaren Siegen durchsetzen und traf im Viertelfinale auf den alten Rivalen und mehrfachen Deutschen Mannschaftsmeister KSV Köllerbach. Dieses Duell rief bei allen Mainzern schöne Erinnerungen an das Meisterschaftsfinale 2012/2013 hervor und ließen die zwei Begegnungen zu einem echten Kracher werden. Zuhause mit ihrem Starken Publikum im Rücken, gewannen die Mainzer mit 15:8 gegen die Saarländer, aber wie schon im Finale 2013, drehten die Köllerbacher Zuhause auf und revanchierten sich mit einem 16:11 Sieg. Glücklicherweise reichte es, wie auch damals nicht, um die 88er in der Gesamtbilanz aus Hin- und Rückkampf zu bezwingen und so zogen die Domstädter zum 8. Mal in 9 Jahren in das Halbfinale ein.

Dort wartete mit dem ASV Schorndorf ein absoluter Meisterschaftsfavorit auf die Mainzer. Die Baden-Württemberger hatten ihren Kader zur neuen Saison mit nationalen und internationalen Topringern verstärkt und zudem noch Meistertrainer Volker Hirth verpflichtet, um den Titel nach Schorndorf zu holen. Volker Hirth verwies in mehreren Interviews auf seine positive Bilanz gegen die Mainzer und war sich sicher, mit seinem neuen Team ins Finale einzuziehen. Glücklicherweise kam es anders und die Mannschaft um Trainer Bichinashvili konnte sich gegen den ASV Schorndorf zwar knapp, aber eben mit dem Glück des Tüchtigen, durchsetzen.

Nach drei Pleiten zu Saisonbeginn hatten sich die Mainzer tatsächlich für das Finale qualifiziert. Und wie die Meenzer so sind, nehmen sie die Feste wie sie kommen und zelebrierten vor ihren starken Fans in der Mombacher Kampfarena das „Finale Daheem“. Gegen den Dauermannschaftmeister SV Wacker Burghausen errangen die 88er zuhause ein starkes Unentschieden. Den Rückkampf und damit die Meisterschaft verloren die Mainzer zwar, aber nach kurzer Trauer über die Niederlage überwog der Stolz und die Freude für das Geleistete und den Gewinn der Silbermedaille der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft.

An diesem Wochenende fahren die Mainzer zum ASV Urloffen, um den Saisonauftakt zu bestreiten. Die Hornets haben sich ein Mittelfeldplatz in der Staffel West der Bundesliga zum Ziel gesetzt und hoffen auf eine Playoffteilnahme. Die hatten sie zwar auch in der vergangenen Runde erreicht, kurioserweise aber nicht daran teilgenommen. Mit Platz Zwei in der regulären Runde, in der Gruppe Südwest, hatten die Urloffener ihren größten Erfolg der Vereinsgeschichte erzielt, doch überraschenderweise traten sie dann zum Achtelfinale gegen Rotation Greiz nicht an. Die Verantwortlichen des Vereins teilten voller Bedauern mit, dass sie aufgrund von Verletzungen und Krankheitsfällen keine einsatzfähige Mannschaft aufstellen können.

Auf die neue Runde haben sich die Hornets jedoch gut eingestellt. Die Baden-Württemberger, die auf ein sehr gutes Jugendkonzept bauen und das Ziel verfolgen eigene „Jungs“ in den Bundesligakader zu integrieren, haben auch starke internationale Neuzugänge verpflichtet. Mit dem französischen Nationalringer Quentin Sticker (66kg Freistil) und dem Letten, Alexander Jurkjans (66kg Greco – 3. Europameister 2021) sind zwei hochkarätige Neuzugänge dazu gestoßen. Mit den Punktegaranten Aleksei Khinzhialiev (57/61 Greco), Florian Neumeier (86kg Greco) und Armandis Zwirbulis (98/130kg Freistil) haben sie zudem weitere Topathleten im Kader.

Der Mainzer Cheftrainer David Bichinashvili unterschätzt die Hornets keineswegs. Für ihn beginnt jeder Kampf bei Null und die letzte Saison zeigt eindrucksvoll, wie schnell man in eine Abwärtsspirale kommen kann. Zudem ist die Liga insgesamt stärker geworden, da nur noch die stärksten 16 Mannschaften Deutschlands in 2 Staffeln die Liga bestreiten. Letzte Saison waren es noch 4 Staffeln mit 26 Mannschaften.

Da auch der ASV Mainz, genauso wie die Urloffener, über einen starken Unterbau aus der eigenen Jugend verfügt, wird das Duell am kommenden Samstagabend sehr spannend. Zudem wird der Chefcoach auch auf etablierte Stammkräfte und mit Sicherheit auf einige Neuzugänge setzen, denn die 88er müssen die Kampfeinsätze der einzelnen Ringer einteilen. Sie werden nämlich in den kommenden zehn Tagen 3 Kämpfe absolvieren und da müssen Kräfte eingespart werden. Cheftrainer Bichinashvilii, hat daher alle Ringer aus seinem Kader nach Mainz versammelt, um für die anstrengenden Kampftage gut gerüstet zu sein. Nach der Begegnung gegen Urloffen, reist der ASV Mainz 88 am nächsten Samstag zum Spitzenduell nach Heilbronn und wird am Tag der Deutschen Einheit (Montag 3. Oktober 2022) ihren ersten Heimkampf in Mombach gegen den KSV Witten bestreiten.

Ziel der Mainzer ist die erneute Playoffteilnahme.


Karani Kutlu

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