Das Finale Daheem 2.0

ASV Mainz 88 erneut im Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft
Die Spannung war zum Bersten. Obwohl es über 3000 Sitzplätze in der f.a.n Arena in Aschaffenburg gibt, hielten es die meisten nicht auf ihren Sitzplätzen aus. Im Rückkampf des Halbfinales um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft, führte der SC Kleinostheim nach sieben Kämpfen mit 12:7 und der 3-Punkte Vorsprung der Mainzer aus dem Hinkampf, waren dahingeschmolzen.
Schon mit dem Erreichen des Halbfinales hatten die Kleinostheimer Vereinsgeschichte geschrieben, aber an diesem Abend schien die Sensation greifbar. Es blieben nur noch 3 Kämpfe und die Warriors hatten mit Alexandrin Gutu (2. U23 Weltmeister 2022), Matias Lipasti (Thor Master Sieger 2021) und dem wieder genesenen deutschen Spitzenathleten Saba Bolaghi noch 3 spitze Pfeile im Köcher. Der Erfolg schien greifbar nahe. Denn sollte nur einer von ihnen gewinnen, konnte das schon für den Gesamtsieg reichen. Nach Siegen führte Kleinostheim nach Hin- und Rückkampf mit 10-7 und wäre mit einem weiteren Erfolg und auch bei Punktgleichheit am Ende uneinholbar vorne.
Die Mainzer mussten also unbedingt gewinnen und punkten um den Traum vom Finale nicht aufzugeben. Die Aussicht, zurückliegend in einer mit 2500 Zuschauern gefüllten Halle, von denen die meisten für die Heimmannschaft jubelten, schien zwar erdrückend, doch die 88er waren solche Situationen aus den vergangenen Jahren gewohnt.
Den Anfang der letzten 3 Kämpfe machten Alexandrin Gutu für Kleinostheim und Ahmet Yilmaz für die Mainzer in der 80kg Klasse. Diesen Kampf hatten alle Experten als den Schlüsselkampf bezeichnet und er sollte auch den Erwartungen gerecht werden. Der starke Moldawier hatte in dieser Saison alle seine Kämpfe in dieser Gewichtsklasse gewonnen und startete auch fulminant in die Begegnung. Nach 20 Sekunden führte er bereits 1:0 und setzte Yilmaz stark unter Druck. Als nach 90 Sekunden der Kampfrichter den Mainzer aufgrund der Passivität in die Bodenlage schicken wollte, drehte der 88er auf. Zunächst schob er seinen Gegner aus der Mattenzone und glich aus. Danach bestimmte er den Kampf und ließ keinen Zweifel an seinem Siegeswillen. Gutu hielt unbändig dagegen doch der Mainzer sammelte Punkt um Punkt und gewann nach 6 spannenden Minuten mit 11:1. Dies bedeuteten 3 Mannschaftspunkte auf das Konto der Mainzer, die damit auf 12:10 verkürzten.
Dann folgte der Kampf in der 75kg Klasse im griechisch-römischen Stil. Für die Warriors ging der Finne Matias Lipasti auf die Matte und traf auf Kristupas Sleiva. In 4 bisherigen Aufeinandertreffen hatte er den Mainzer dreimal geschlagen und galt als Favorit auf den Sieg. Er setzte auch in der ersten Halbzeit Akzente und führte mit 2:0. Doch in der zweiten Hälfte hielt der 88er dagegen. Mit einer Bodenlage verkürzte er auf 2:1 und brachte den Finnen 26 Sekunden vor Ende der Begegnung außerhalb der Matte. Er hätte damit auf 2:2 ausgeglichen, doch die Kleinostheimer wollten die Aktion andersherum gewertet haben und warfen einen Würfel auf die Matte (Challenge) um die Situation vom Kampfgericht prüfen zu lassen. Nach der Prüfung der Aktion, bestätigte Mattenleiter Antonio Silvestri die Punkte für Sleiva und dieser erhielt noch einen Zusatzpunkt für die verlorene „Challenge“ und ging damit 3:2 in Führung. Nun wurde der Finne aktiver, er musste unbedingt einen Punkt erzielen um zu gewinnen und versuchte den Mainzer aus der Mattenzone zu schieben. Sleiva nutzte den Schwung seines Gegners und warf ihn auf die Matte. Nur der Schlussgong rettete den Finnen vor dem drohenden Schultersieg und mit diesem Erfolg stand es vor dem letzten Kampf 12:12.
Im letzten Kampf lag der Druck nun auf der Kleinostheimer Seite. Saba Bolaghi musste gegen Alexander Semisorow nicht nur gewinnen, er musste auch mindestens mit 3 Mannschaftspunkte holen um seinem Team ins Finale zu verhelfen. Doch gegen den Deutschen Meister in 66kg schien das eine Mammutsaufgabe zu sein. Der Mainzer Athlet wusste, dass sein Gegner alles daran setzten musste, um hohe Wertungen zu erzielen und war gewarnt vor etwaigen Kamikazeaktionen. Und so kam es auch: Als Bolaghi zu viel Druck ausübte, übernahm Semisorow den Schwung seines Kontrahenten und beförderte ihn auf den Boden. Dafür erhielt er die ersten 4 Punkte und legte schnell mit weiteren Aktionen nach. Zur Halbzeit führe der Mainzer bereits 9:0. Auch nach der Pause blieb er der bestimmende Ringer. Der Kleinostheimer wehrte sich zwar tapfer, aber es half ihm nicht. Als die Schlussglocke ertönte, hatte er mit seinem Sieg (14.:4) seinem Team 3 Mannschaftspunkte beschert und wurde von seinen Kameraden bejubelt und geherzt.
Der ASV Mainz 88 gewann somit auch den Rückkampf gegen die Warriors (15:12) und zog nach 2022, erneut ins Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft ein. Dort wartet mit dem ASV Schorndorf ein absoluter Topfavorit auf den Titel. Die Baden-Württemberger hatten schon vor der Saison kein Geheimnis über Ihre Titelambitionen gemacht und sich enorm verstärkt. Kein Team in der Bundesliga hat so einen großen und breiten Kader. Im ersten Halbfinalkampf bezwangen sie mit dem SV Wacker Burghausen, den FC Bayern des deutschen Ringsports. so hoch (15:8), dass der SV Wacker Burghausen im Rückkampf, trotz großer Anstrengung und Heimsieg (10:8) ausschied. Der ASV Schorndorf ist nun der absolute Topfavorit auf den Titel und will nach 1975 seinen zweiten Mannschaftstitel holen.
Das erste Finale findet schon am kommenden Samstag, den 04. Februar 2023 um 19:30 Uhr in Mainz Mombach statt. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen und der Run auf die Eintrittskarten ist riesengroß. Vorstandsmitglied Mehdi Jafari Ghorzini, der gemeinsam mit seinem Kollegen Rudi Schott den Kartenverkauf organisiert, ist überwältigt über die große Nachfrage: „Jeder will dabei sein, die Geschäftsstelle ist voll mit begeisternden Fans“.
Wer Karten will, muss sich beeilen. Der Kartenvorverkauf findet jeden Tag, zwischen 16:00 Uhr und 18:30 Uhr in der Mainzer Geschäftsstelle statt. Wer nicht in die Geschäftsstelle kommen kann, schickt seine Kartenwünsche an den Fanbeauftragten, Herrn Ferhat Epik an vorstand@mainz88.de


Kartenvorverkauf
ASV Mainz 88
Jakob-Anstattstr. 9b
55130 Mainz

Montag-Freitag 16:00 Uhr – 18:30 Uhr

Oder per Mail: vorstand@mainz88.de zu Händen Herrn Ferhat Epik.

Von Karani Kutlu

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