ASV Mainz 88 erneut im Halbfinale

...um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft

Der letzte Kampf des Abends war angebrochen und die Gäste aus Hösbach hatten den 2-Punkte Rückstand aus dem Hinkampf egalisiert. Nun sollte es also der letzte Kampf aus 20 Duellen entscheiden, wer es ins Halbfinale schafft. Würde die Kontinuität des ASV Mainz 88 oder der Elan des Newcomers Germania obsiegen? Die Spannung war mit den Händen zu greifen!
Die beiden Gladiatoren, die die Entscheidung herbeiführen sollten waren keine Geringeren als Tim Müller, der in der laufenden Saison 13 seiner 16 Kämpfe siegreich absolviert hatte und Murad Kuramagomedov, der ungarische Griffkünstler, der bisher in Mainz ungeschlagen ist.

Hösbach führte 13-11 und der Mainzer Ringer musste einfach nur gewinnen, egal wie, um mit seinem Team ins Halbfinale einzuziehen. Das Trainerteam, hatte ihm daher die Order gegeben, vorsichtig zu agieren und nur den Sieg klar zu machen, ohne ein Risiko einzugehen. Er sollte nicht versuchen, wie im Hinkampf eine hohe Wertung zu erzielen, wo er klar und deutlich gegen den Punktegaranten aus Hösbach gewonnen hatte.
Kuramagomedov ging rasch mit einem schnellen Bodenwurf seines Gegners und anschließender Drehung mit 4:0 in Führung. Nach zwei Passivitätsermahnungen erhielt er einen weiteren Punkt, den er in der zweiten Halbzeit mit einem weiteren Takedown auf 7:0 erhöhte. Die „Mainzer Wand“ kochte, sie hielt es kaum noch auf ihren Sitzen. Die Fans feuerten ihren Ringer unablässig an und hofften auf einen Erfolg des Mainzer Athleten.
Doch Tim Müller wehrte sich, er versuchte alles, um den Kampf noch zu drehen, doch es gelang ihm nicht. Sprichwörtlich mit dem letzten Sieg, zogen die Mainzer erneut ins Halbfinale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft ein – zum 11. Mal in den letzten 12 Jahren.

Murad Kuramagomedov Matchwinner

Mit seinem Sieg hatte Kuramagomedov sein Team ins Halbfinale getragen, war er aber wirklich der Matchwinner des Abends? Damit wäre die Geschichte des erneuten Halbfinaleinzuges zu kurz erzählt. An diesem Abend hatten viele, sehr viele zum Erfolg beigetragen. Ihnen gilt unsere Beachtung im Folgenden.

Gewinner und Verlierer anhand von Siegen und Niederlagen zu bewerten, ist im Mannschaftssport fast unmöglich. Den überragenden Siegen von Beka Bujiahsvili, Alexander Semisorow und Murad Kuramagomedov, stehen die Aufopferungen anderer Sportler gegenüber. So kochte z.B. Ibi Fallacara 5 Kg innerhalb einer Woche ab, um in der 57kg Klasse anzutreten. Die Brüder Ashot und Iosif Shahbazyan, traten stilfremd im griechisch-römischen Stil an und stellten sich in den Dienst der Mannschaft, genau wie der Weltmeister Burhan Akbudak, der zwei Gewichtsklassen aufrückte, um gegen den 13kg schwereren Ilja Klassner anzutreten. Alles für den Teamerfolg, welches sich klar sichtbar für alle Anwesenden erneut auszahlte.

Die Halle in Mainz Mombach war gut gefüllt und die Zuschauer erlebten ein umwerfendes Spektakel. Der Mainzer Hiphop-Künstler „JAYTOWN“, der nur 500m von der Halle entfernt aufgewachsen war, heizte den Fans des ASV, der „Mainzer Wand“, ordentlich ein. Und viele wichtige Gäste waren gekommen, um die Mannschaft der 88er zu unterstützen.
Allen voran, der Innenminister RLP, Herr Michael Ebling und viele weitere namhafte Amts- und Mandatträger/-innen. Zudem hatten sich die Geschäftsführer der Hauptsponsoren des Vereins, wie so oft, in der Halle eingefunden, um den Verein tatkräftig und stimmgewaltig zu unterstützen.

Auch neben der Matte wurde gekämpft…und wie…

Um dieses Event auf die Beine zu stellen, hatten die Helfer des ASV die ganze Woche über unermüdlich gearbeitet, waren viele Ehrenamtliche neben oder nach ihrer eigentlichen Arbeit/ ihrem normalen Beruf in die Halle gekommen, um anzupacken. Ganze 6 Tage arbeitete der Leiter der Technikabteilung des Vereins, um die Gerüste, die EDV und Event-Technik in Mainz Mombach aufzubauen. Viele Vereinsmitglieder krempelten die Ärmel hoch und packten mit an, um die Halle mit Bestuhlung, Matte und Podeste zu errichten. Vorstandsmitglieder begaben sich abends in die Vereinsgeschäftsstelle, um Eintrittskarten zu verkaufen und unermüdlich die Fragen der Fans zu beantworten. Die medizinische Abteilung stand praktisch ständig parat, um die Sportler optimal zu betreuen und zu behandeln. Und natürlich, die ganzen Helfer am Kampftag, die sich um den Kartenverkauf, Essenausgabe, Security, Auf- und Abräumarbeiten kümmerten. Alles ehrenamtlich, aus tiefer Verbundenheit und Liebe zum Verein, alles wie selbstverständlich, möchte man meinen.
Doch schon diese Woche müssen alle noch einmal ran, denn die Kampfhalle der Mainzer wird auch von den Schulen genutzt und so musste alles am Kampfabend noch abgebaut werden.

Bei diesen tollen Menschen kann man sich gar nicht oft und ausreichend genug bedanken. Vor dem Kampf wandte sich der 1. Vorsitzende Baris Baglan an die ganzen Ehrenamtlichen und Helfer und bekundete seine Anerkennung für die getane Arbeit: „DANKE, ohne euch wäre das nicht möglich. Das schaffen wir nur gemeinsam, gemäß unserem Vereinsmotto – Gemeinsam stark, denn wir sind mehr als nur ein Verein“.

Jetzt kommt Kleinostheim. Fokus, Fokus, Fokus

Schon am kommenden Samstag müssen die 88er im Halbfinale gegen das Spitzenteam SC Kleinostheim antreten. Die Nachfrage nach den Eintrittskarten bleibt weiterhin groß. Wer im Halbfinale dabei sein möchte, muss sich beeilen.

Von Karani Kutlu

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