Interview mit Darius Dashtiary
Interview mit Darius Dashtiary
Darius Dashtiary ist Dachdeckermeister, Unternehmer, Ehemann und Vater – ein echter Familienmensch. Beruflich erfolgreich, privat geerdet und ohne Bedürfnis, sich selbst in den Vordergrund zu stellen. Seit Jahren unterstützt er den ASV Mainz 88, oft ganz still und ohne Gegenleistung zu erwarten. Immer wieder hat er sogar spontan Beträge für die Jugendarbeit gespendet, ohne darum gebeten worden zu sein – einfach aus Überzeugung. Nun engagiert er sich mit seinem regionalen Betrieb noch stärker für den Mainzer Traditionsverein und seine Nachwuchsarbeit. Im Interview erklärt er, was ihn zu diesem Engagement bewegt.
Herr Dashtiary, wie kam es ursprünglich zu Ihrem Entschluss, den ASV Mainz 88 zu unterstützen?
Ich bin schon als Kind mit meinem Vater und meinen Brüdern regelmäßig zum Ringen gegangen. Auch wenn ich selbst nie gerungen habe, ist mein Bezug zum Ringsport nie verloren gegangen. Ich weiß, wie viel Arbeit es bedeutet, Kinder zu fördern, ihnen Training zu ermöglichen und sie Tag für Tag zu begleiten. Genau das verdient Unterstützung – und deshalb engagiere ich mich beim ASV Mainz 88.
Offiziell fließt Ihr Sponsoring in die erste Mannschaft. Gleichzeitig wissen Sie, dass diese Mittel entscheidend dazu beitragen, dass auch die Jugendmannschaften gute Bedingungen haben. Wie sehen Sie diesen Zusammenhang?
Für mich gehört das untrennbar zusammen. Die Jugend schaut zu den Älteren auf und lernt von ihnen, gleichzeitig lebt die erste Mannschaft von der Energie, die aus der Nachwuchsarbeit kommt. Ich sehe den Verein als Ganzes, als Einheit. Es geht nicht darum, dass jedes Kind Profisportler wird – entscheidend ist, dass sie fürs Leben etwas mitnehmen: Selbstvertrauen, Respekt und Teamgeist. Und wenn jemand den Sprung nach oben schafft, umso schöner.
Wenn Sie an die Jugendarbeit denken – was macht sie für Sie so besonders unterstützenswert?
Mir ist wichtig, dass Kinder einen Platz haben, an dem sie sich wohlfühlen, verstanden werden und Werte vermittelt bekommen. Ein Ort, an dem sie abseits von Schule, Familie und Smartphone einfach abschalten, sich bewegen und frei entfalten können. So wie wir früher, als man nach dem Training zufrieden, müde und glücklich nach Hause ging.
Sie selbst haben als Jugendlicher erlebt, wie wichtig Förderung und Unterstützung sein können. Inwiefern prägt diese persönliche Erfahrung Ihr heutiges Engagement beim ASV Mainz 88?
Ich habe das Glück gehabt, in meiner Jugend Menschen an meiner Seite zu haben, die uns unterstützt haben. Das hat mir sehr viel bedeutet und mir Wege eröffnet. Heute geht es mir und meiner Familie gut – und das ist für mich ein Grund, etwas zurückzugeben. Ich weiß, wie wertvoll solche Unterstützung ist, und ich möchte, dass auch die nächste Generation davon profitieren kann.
Als regionaler Dachdeckerbetrieb sind Sie tief in der Region verwurzelt. Was bedeutet es Ihnen, mit Ihrem Engagement ein Stück Gemeinschaft zurückzugeben?
Sehr viel. Wir arbeiten hier, wir leben hier, wir sind Teil dieser Region. Da ist es für mich selbstverständlich, mich auch hier einzubringen. Ein Verein wie der ASV Mainz 88 ist ein Stück Gemeinschaft, und wenn ich durch meinen Beitrag etwas dazu beitragen kann, dass er stark bleibt, macht mich das zufrieden.
Sie treten mit Ihrer Unterstützung bewusst nicht ins Rampenlicht, sondern bleiben lieber im Hintergrund. Warum ist Ihnen diese Zurückhaltung so wichtig?
Das liegt einfach an meiner Art. Ich brauche keine Aufmerksamkeit oder große Worte über mein Engagement. Mir ist wichtig, dass die Kinder und der Verein etwas davon haben – mehr nicht. Was ich tue, mache ich, weil ich es für richtig halte, nicht um darüber zu sprechen. Wenn es im Stillen bleibt, ist das für mich völlig in Ordnung.
Interview führte Karani Kutlu