Dreimal Bronze für Mainzer Ringer bei der DM

Es ist nicht alles Gold was glänzt, auch Bronzemedaillen muss man sich verdienen. Alexander Semisorow, Pouria Taherkhani und Wladimir Remel gewannen bronzenes Edelmetall bei den Deutschen Meisterschaften 2023 in Heidelberg.

Finalheld beim Sieg des ASV Mainz 88 bei der Mannschaftsmeisterschaft und Titelverteidiger Alexander Semisorow in der 65kg-Gewichtsklasse verlor im Viertelfinale unglücklich gegen den späteren Sieger Andre Clare mit 4:6 nach Punkten. Im Kampf um Platz 3 behielt er gegen den Ex-Mainzer Victor Lyzen jedoch die Oberhand und holte sich nach 5 Einzeltiteln bei den Senioren seine erste Bronzemedaille. Er bleibt weiterhin im Rennen um die Nr. 1 in der Nationalmannschaft im Kampf um die Weltmeisterschaft in Belgrad 2023.

Pouria Taherkhani hatte sich für seine erste Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften einiges vorgenommen. Ganze 8kg hatte er abgenommen um in der olympischen Gewichtklasse von 74kg anzutreten. Alles andere als eine leichte Aufgabe für den durchtrainierten Modelathleten. Doch für seinen Traum, einmal für Deutschland bei einer Olympiade anzutreten, hatte er sich der Tortur ausgesetzt. Und es lohnte sich, denn Pouria verkraftete das Gewichtsmachens überraschend gut und gewann souverän seine ersten beiden Kämpfe. Nur im Halbfinale kostete ihn eine Unachtsamkeit den Einzug ins Halbfinale. Er unterlag knapp Baba Jan Ahmadi vom ASV Schorndorf mit 3:4. Doch der sympathische ASV-Ringer ließ den Kopf nicht hängen, schon im Duell um Platz 3 gegen Stephan Brunner vom TuS Adelhausen behielt er die Oberhand und gewann verdient die Bronzemedaille. Ein großartiges Ergebnis für seine erste Teilnahme und die Bestätigung, dass er weiter an seinen Traum, der Teilnahme bei den olympischen Spielen, festhalten kann.
Im 74kg Limit startete auch Mainz-Youngster Anousch Jafari Gorzini. Er verlor gleich zum Auftakt gegen den späteren Sieger Tim Müller. In der Hoffnungsrunde lieferte er sich einen starken Kampf gegen Alexander Jacob aus Heilbronn und führte sogar mit 4:2. Jedoch eine Sekunde der Unaufmerksamkeit kostete ihn den Sieg und er musste sich auf Schultern geschlagen geben.

Der Sieg der Bronzemedaille konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass ASV-Kapitän Wladimir Remel enttäuscht war. Er wollte unbedingt die Goldmedaille und war extra eine Gewichtsklasse (92kg) unter seinem normalen Limit (97kg) angetreten. Doch gleich zum Auftakt musste er sich gegen den späteren Sieger Arthur Tatarinov knapp mit 1:2 geschlagen geben. Den Platz um Kampf 3 entschied er ebenfalls knapp gegen Ilja Matuhin, erst mit dem Schlussgong des Kampfgerichts mit einer letzten Aktion zum 3:3 für sich.

Die beiden Neuzugänge Adam Strom (17 Jahre) und Rückkehrer Jason Markgraf starteten beide in der 67kg Gewichtsklasse im Griechisch-Römischen Stil. Beide mussten sich jedoch gegen den Altmeister und Ex-Mainzer Wladimir Behrenhardt geschlagen geben. Für Strom war es die erste Teilnahme bei den Senioren. Jason Markgraf, der an einer Verletzung laboriert, sollte das Turnier als Wettkampfpraxis dienen.

Der Deutsche Ringer-Bund ehrt den ASV Mainz 88 mit dem Historischen Meisterpokal

Erstmals wurden beide Stilarten (Freistil und Griechisch-Römisch) an einem Ort und gleichen Zeitraum ausgerichtet. Der Deutsche Ringer-Bund hatte sich für diese besondere Premiere den SNP Dome in Heidelberg ausgesucht. Und es war die richtige Entscheidung. Die Zuschauer bekamen an 3 aufeinanderfolgenden Tagen Ringsport der Extraklasse angeboten. Die stärksten Frauen und Männer Deutschlands ermittelten in 30 Gewichtsklassen ihre Besten unter sich aus.

Im Rahmen des Turniers überreichte Jens Nettokoven, Präsident des Deutschen Ringer-Bundes, dem ASV Mainz 88 den historischen Meisterpokal. Der neue Deutsche Mannschaftsmeister darf diesen Pokal ein Jahr behalten, bevor er wieder zurück an den DRB gehen muss.

Bericht von Karani Kutlu